Freitag, 23. Juli 2010

und was auch noch bleibt

Danke Carina für die Schlussworte.

Wir wurden öfters gefragt: Was ist eigentlich das Highlight der Reise?

Das kann man eigentlich nicht wirklich beantworten, Carina hat es in ihrem Eintrag schon gut beschrieben. Mir fällt zusätzlich noch ein, dass wir im gebildeten Europa vielleicht doch eine selektive Wahrnehmung haben? Pakistan=Talibanterror, Iran=Atombombe? Vielleicht stimmt ja manches, aber waren das nicht auch die beiden Länder, in denen wir am freundlichsten Willkommen geheißen wurden?

Das Highlight ist eigentlich nicht irgendein Land oder irgendein Ort, das Highlight ist die Art zu reisen. Die Freiheit und Unabhängigkeit, die Erfahrungen und Begegnungen.

Begegnungen? Ich denke da auch noch an die zahlreichen Uniformierten und Beamten, die uns (fast) immer sehr freundlich, aber mit dämlichsten Fragen halb in den Wahnsinn getrieben haben, aber andererseits auch wieder hilfsbereit waren, an indische Mechaniker, die mit Hilfe eines Schweissgeräts unsere Bremse wieder provisorisch voll einsatzfähig gemacht haben, an Aiva, Ivana, Steffen, Mandy, Gonk, Andrea, Raoul, Kim, Denise usw. mit denen ich eine wunderbare Zeit in Goa verbracht habe, usw. .... Ich kann gar nicht alles aufzählen

Würden wir das wieder machen?
Diese Frage ist leichter zu beantworten: JA!!!!

Was bleibt

Nach 36000 km, 31 Grenzübertritten wieder im Lande.
Was bleibt? Wissen, dass der Himmel nirgends so blau wie in Zentralasien ist, die Berge so nah, wie in Pakistan, die Menschen so bunt und verrückt wie in Indien, die Gastfreundschaft größer als im Iran, ein Abend in einer Dorftaverne nirgends schöner als in Griechenland, das Meer nirgends klarer und frischer als in Kroatien.

Begegnungen, eine Taxifahrt lang, einen Abend lang, wochen- und monatelang. Martin, der tiroler Schaffner, Ben, dem der Atem auch auf 4000 m nicht ausgeht, Dan, der weint, weil Karimabad der schönste Platz dieser Welt ist, Darius und Oshan, die wir in Istanbul als Straßenmusiker wieder trafen, Christian und Kerstin, die Leute aus Goa, die unterschiedlichsten Menschen aus und um Orchha, Eeva, Baban, Shahid und Sansheev, die Kids und LehrerInnen, die Nachbarn, frens und casins und deren frens and casins, Manoj, unsere Lieblingsschneider, Rani und ihr beharrliches Nichtenglisch, die somit zu meiner besten Hindi-Lehrerin wurde, Surresh und seine rasenden Taxifahrten. Thomas und Kristin, auf deren Klimaanlage im T5 wir manchmal eifersüchtig waren, viele Kurz- und Langzeitbegegnungen.
Besuch von Nina, Martina, Si-phi, Edith, Ronald und Ilonka und Julia.

Was sonst noch bleibt...
Der Bus, quietschend, krachend, aber fahrend, bis zum letzten Meter.
Nach einer Inventur, 8 Paar Schuhe verbraucht, 5 Leinenhosen zerrissen, eine Unzahl an T-Shirts verloren, dafür wunderbare, schwer verstaubare Ansammlungen von Erinnerungen und Krims Krams, Gewürze, Gewürze und noch mehr Gewürze (wo haben wir die eigentlich alle gekauft?), Lonley Planets und Straßenkarten. Ein vollgeschriebenes Tagebuch, Hornhaut an den Füßen und das Gefühl, nie mehr feste Schuhe tragen zu können.
Wer noch bleibt...
Thomas

Donnerstag, 22. Juli 2010

wieder zurück

In Pag verbringen wir noch ein paar Tage. Pag ist eine verwüstete Insel, eigenartige kahle Landschaften erwarten einem dort, dafür aber auch wunderbar klares Wasser, viele Strände haben dafür die blaue Flagge erhalten.
Am Dienstag starten wir in Richtung Norden. Entlang der Küstenstraße fahren wir nach Triest, wo wir die schöne Stadt und gutes Essen genießen. Am nächsten Tag gehts nach Österreich, am Bundesstraßengrenzübergang Thörl-Maglern überschreiten wir nach fast einem Jahr die Grenze von Italien nach Österreich. In Salzburg verlässt uns Julia, die sich in den Zug nach Wien setzt. Wir fahren weiter bis zum Wallersee, wo wir die letzte Nacht unserer Reise auf einem Campingplatz verbringen.
Am Donnerstag gehts zurück nach Waizenkirchen und Bad Hall, wir sind wieder zu Hause.

Sonntag, 18. Juli 2010

wieder in Kroatien

Von Mostar gehts wieder zurück nach Kroatien, zunächst in die Stadt Trogir. Die Hitzewelle hat auch Kroatien erreicht, sowohl tagsüber als auch in der Nacht ist es sehr heiß. Nach einer Nacht in Trogir fahren wir daher gleich wieder ans Meer auf die Insel Pag.

Donnerstag, 15. Juli 2010

Mostar

Mit der Fähre gehts wieder ans Festland, wo wir ein kleines Stück die Küstenstraße in Richtung Süden bis zum Fluss Neretva fahren. Die Neretva entlang fahren wir landeinwärts nach Bosnien und Herzegowina in die Stadt Mostar.

Die Wegweiser und Ortsnamen entlang der Straße klingen bekannt - und zwar aus den Nachrichten - Friedrich Orter berichtet aus Mostar etc. Mostars Altstadt mit der bekannten Brücke über die Neretva ist wirklich sehenswert und weitgehend wiederhergestellt. Kommt man von Kroatien ist auch das vergleichsweise günstige Preisniveau sehr angenehm. Kriegsschäden sind aber noch deutlich sichtbar. Auch wenn das meiste wieder aufgebaut ist, sind noch viele Häuser zerstört oder schwer beschädigt. Einschusslöcher sind allgegenwärtig, vor allem wenn man entlang der ehemaligen innerstädtischen Front entlanggeht oder -fährt. Mostar hatte das Pech dass sich hier gleich drei Konfliktparteien getroffen haben, Serben, Kroaten und Bosniaken, jeder gegen jeden, mit dem Ergebnis dass die Stadt in den 90er Jahren weitgehend zerstört wurde. Eine Fotoausstellung in der Altstadt dokumentiert Mostar in Zeiten des Krieges, es ist Wahnsinn was hier Extremisten aufgeführt haben und das Mitten in Europa. Heute hört man ja nur mehr von islamischen Extremisten in Afghanistan, Pakistan und dem Iran, aber serbische und kroatische und was weiß ich was sonst noch für Extremisten sind wirklich um nichts besser!

Hvar

Von Dubrovnik fahren wir die Küstenstraße in Richtung Norden, bei Drvenik nehmen wir die Fähre auf die Insel Hvar. Hvar soll die touristischste Insel der kroatischen Adriaküste sein und als wir auf die Fähre warten, sieht dies auch so aus. Ein Ansturm von Touristen aus ganz Europa. Auf der Insel merkt man von den Massen nicht so viel. In der Hauptstadt Hvar sammeln sich Luxusjachten aus aller Welt, insgesamt ist es auf der Insel aber nicht sehr überlaufen. Wir bleiben ein paar Tage und genießen die schönen Städte, gutes Essen und das Meer.

Freitag, 9. Juli 2010

Kroatien: über Trebinje nach Dubrovnik

In Montenegros Hauptstadt Podgorica holen wir Carinas Schwester Julia am Flughafen ab.

Nach ein paar Tagen an Montenegros Stränden fahren wir wieder nach Norden in die Stadt Kotor, wo wir uns das WM-Spiel Deutschland-Spanien ansehen, die Stimmung ist aber mit der Stadionstimmung in Tirana nicht zu vergleichen. Am nächsten Tag wollen wir weiter nach Dubrovnik in Kroatien. Um etwas abseits der Touristenpfade zu fahren, fahren wir von der Küstenstrasse weg in Richtung Landesinnere in die Berge. Montenegro bietet nicht nur eine schöne Küste, sondern auch wunderbare Landschaften im Landesinneren.

Aus historische Gründen ist die Grenzziehung hier etwas kompliziert. Der Weg nach Dubrovnik führt uns über Trebinje. Trebinje liegt in Bosnien-Herzegowina im serbischen Landesteil, der Republika Srpska. Zunächst folgen wir den Wegweisen in Richtung Trebinje in Montenegro und landen an einem kleinen Grenzübergang - leider aber kein internationaler Übergang. Bosnien-Herzegowina lässt uns nicht einreisen, somit müssen wir das erste Mal auf dieser Reise an einer Grenze umdrehen. Ein paar Kilometer weiter nördlich ist die Einreise aber kein Problem und wir fahren nach Trebinje. Trebinje ist nur eine halbe Autostunde von Dubrovnik entfernt, von Tourismus merkt man hier nicht viel. Zu Unrecht eigentlich, denn auch hier gibt es eine schöne hügelige und gebirgige grüne Landschaft und Trebinje ist ein kleiner netter Ort.

Dann gehts weiter in Richtung Küste, die Strasse führt uns kurz in den anderen Landesteil, der bosnisch-kroatischen Föderation und dann, unmittelbar über der Stadt Dubrovnik mit schönem Ausblick auf die Stadt und das Meer, überqueren wir die Grenze nach Kroatien. In Dubrovnik bleiben wir auf dem Stadtcampingplatz Solitudo. Man merkt, hier ist es jetzt wirklich touristisch. In Montenegro waren ja schon relativ viele Touristen, in der Herzegowina dafür fast niemand, aber das hier ist Massentourismusgebiet mit relativ hohen Preisen. Dafür ist die Campingplatzausstattung luxuriös. Die Stadt selber ist natürlich wunderschön und nicht umsonst eine der schönsten Städte an der Adria. Auch das Meer ist schön, somit ist auch für etwas Abkühlung bei den sehr warmen Temperaturen hier gesorgt.




Die Bucht von Kotor - ein wahres Highlight an Montenegros Küste


Wir sind bereits in Bosnien-Herzegowina, es geht in Richtung Trebinje.


Trebinje, ein netter Ort im Süden der Herzegowina.
Dubrovnik, von der Küstenstrasse aus gesehen





in Dubrovniks Altstadt